http://www.wk-institut.de/html/geschichte.html info@wk-institut.de Wir, das sind Beatrix Ullrich, Gerrit Ullrich (Y 5.10.2006) und alle unsere ketzerischen Mitarbeiter! Wilhelm-Kammeier-Verein e.V. Postfach 45 03 22 50878 Köln 047 Gelesen...Aus dem Buch “Völker und Revolutionen” von Erich Garnow, 1942, Kapitel Arbeit siegt über Gold, + Anton Zischka “Sieg der Arbeit” 1941 Diese älteren Bücher kann man versuchen, über abebooks.de oder andere Antiquariate zu bekommen. Es lohnt sich! “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten garnicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.” Jean-Claude Juncker, Premier von Luxemburg (Spiegel 52/1999 S. 136) Das Heft DEUTSCHLAND heißt nun Der freie Mensch und befindet sich auf der Seite www.stimme-der-vernunft.de www.engdahl.oilgeopolitics.net Seite vom Autor F. William Engdahl (“Mit der Ölwaffe zur Weltmacht”, “Saat der Zerstörung” - sehr viel Hintergrundwissen!! atlasprofilax.de noch eine Revolution auf dem Gebiet des Heilens - unbedingt anschauen! volksprotest.de “Schnauze-voll”-Seite mit Forum info-und-wissen-deutschland.de aufzurwahrheit.com Forum für alle nur denkbaren Themen williweise.de www.verein-gedaechtnisstaette.de www.wahrheit-jetzt.de der Name spricht für sich! das-gibts-doch-nicht.info www.deutsche-idealisten.de auf der Suche nach Alternativen zum heute herrschenden Materialismus http://www.neue-medizin.net/N3.html I.Teil: Legionen gegen Germanien -2- Anscheinend rechneten die Germanen längst mit einem neuen Feldzuge der Römer. Keine Intrige, keine Bestechung hatte offenbar gewirkt. Sie verachteten das Geld: Kein germanischer Gau prägte Münzen; und der Boden, der war nicht käuflich, er gehörte der Allgemeinheit. Sie wollten keinen Herrscher über sich und schon gar nicht einen Kaiser. Welche Überwindung, ja Verzweiflung musste es sie gekostet haben, nun dem einen von ihnen das Heer und damit die Gewalt anzuvertrauen, mit der er die eigene Staatsordnung zugrunde richten konnte! Ja, wäre er in Rom oder im Orient - da wusste man, wie man Feinde bezwingt. Könnte man diesen Arminius kaufen, wie einfach würde der Krieg, wie unermeßlich die Beute! Rom würde ihm den Abfall verzeihen, sogar die toten Legionen des Varus, ihm mit heimlicher Verachtung unter seinem deutschen Namen seinen ewigen Platz in der Geschichte gewähren! Man hatte etliche Volksführer für Rom zu gewinnen gewußt - aber nicht die, auf welche es ankam. Warum wollten diese Deutschen lieber zu kämpfen als sich mit römischem Gelde, das man ihnen angeboten, ein gutes Leben zu machen? Treue geloben und sie halten bis in den Tod, Führer zu sein und die Gefolgsleute nicht zu verraten, das war einem Südländer unbegreiflich. Germanicus, als jetzt Dreißigjähriger, war geschulter Staatsmann genug um im Germanenvolk, seiner Ethik, Kultur und Gesellschaftsordnung eine größere Gefahr für das römische Imperium zu erkennen als die etruskischen und keltischen Heerhaufen, die einst Rom in Schrecken versetzt hatten. Waren nicht viele gefangene Legionäre des Varus in Deutschland geblieben, hatte nicht die Regierung denen, die sich durchgeschlagen hatten, das Betreten italienischen Boden verboten? Germanien war ein gefährliches Vorbild! (2). Da blieb nur eines: Es restlos auszurotten, Männer, Weiber und Kinder, was übrig war, unter andere Völker zu verstreuen und fremde Völker in Deutschland anzusiedeln. -10- Süddeutschland, obwohl noch germanisch besiedelt, wurde völlig ausgeklammert. Hierzu wurde offenbar der römische Brückenkopf Mainz gerechnet. Die Römer benutzten diese Vertragslücke, sich allmählich das Gebiet zwischen Donau und Rhein schrittweise anzueignen und die dort ansässige deutsche Bevölkerung zu vernichten. Die römische Diplomatie verstand aus dem verlorenen Kriege sehr günstig herauszukommen. Die Friedensliebe der Germanen spielte wohl dabei die Hauptrolle. Bei ihnen hatte ja das ganze Volk in den Krieg zu ziehen und nicht ausgehobene und bezahlte Söldnerhaufen -11- Es bleibt die Frage, was die Römer beabsichtigten, als sie Deutschland erobern und unterwerfen wollten. Irgendwelche idealistischen oder missionarartieen Träume hatten die römischen Staatsführer nie. Sie waren nüchterne, eisig rechnende Geschäftsleute, die für Profit bereit waren, über Leichenberge und Trümmer zu steigen, wie die heutigen Großbankiers. Sie hofften, in Deutschland ungeheure Gewinne erzielen zu können - aber wodurch? Kein Geschichtekundiger ist bisher dieser Frage nachgegangen! Sehen wir uns einmal um, wie die Angriffe der Römer auf andere Völker und Länder zu verstehen sind. Veii, Karthago, Rhodos, Korinth usw. wurden von ihnen angegriffen und zerstört, teilweise unter Austreibung oder Vernichtung der Bevölkerung, um eine lästige Handelskonkurrenz zu beseitigen. Sie eroberten Spanien und Griechenland, um die dortigen Silberbergwerke für sich auszubeuten. Sie griffen nach Kleinasien, den vorderen Orient, Ägypten, Afrika und plünderten die dort lebenden Völker bis auf die nackte Haut aus. Caesar griff das freie Gallien an und eroberte es, um mit der Beute seine ungeheuere Schuldenlast abzutragen. Er machte zwei Versuche Deutschland und Britannien zu erobern, wobei ihn im zweiten Falle wie wir wissen, die sagenhaften Perlen und Zinnbergwerke lockten. Caesar der Parteiführer, der Staatsmann, der Feldherr, verabscheut von seinen klügeren Zeitgenossen wie Cicero und Cato, ermordet von seinen nächsten Freunden, verklärt von seinen Schergen, bewundert vor allem von deutschen Historikern (wie sollte es anders sein!). Dieser Mann war, wenn man seine eigenen Darstellungen unvoreingenommen liest, einer der größten Verbrecher, den die Erde je gesehen hat. In den hatten gewisse Kapitalisten Roms investiert oder anders ausgedrückt, ihn finanziert. In Gallien holte er die Auslagen (125 Millionen Sesterzen!) zehnfach herein, und schlachtete ein Drittel seiner Bevölkerung ab. Der Bürgerkrieg, den Caesar mit der Plünderung der Staatskasse begann, erbrachte wahrscheinlich noch mehr. So riesig war die Beute, dass Caesar in seinem Testament jedem Bürger Roms 300 Sesterzen vererbte. Mit solch demagogischem Geschenk machte er das Volk Roms zu Teilhabern an internationalen Raub- und Beutezügen und zu willigen Werkzeugen seiner Ausbeuterklasse. Etwaige moralische Bedenken wurden damit wirksam erledigt. Wenn man Nichtrömer ausplünderte und, wenn sie sich wehrten, dafür totschlug, so rührte den Römer das nicht. Hauptsache, es fiel reichlich Beute und Geld dabei ab. Erinnern wir, dass die Legionen immer solche Geschenke für erfolgreiche Feldzüge beanspruchten. Hier ist nicht der Platz, über die wirtschaftlichen und sozialen Zustände dieses gepriesenen und bewunderten Römischen Imperiums abzuhandeln. Wir kennen Wissenschaftler, die darüber nachforschten und schrieben. Vom Standpunkt eines freien Deutschen ist es der Blick in eine Jauchegrube, nicht nur in der Kaiserzeit, sondern solange die Römer ihre Geschichte aufzeichneten. Es gehört eine Menge intellektueller Verblödung dazu, trotz alledem dem Römertum den Vorzug zu geben und das eigene deutsche Volk als unkultivierte Barbarben zu bezeichnen, obwohl es als einziges von ganz Europa sich gegen die räuberischen Römer erfolgreich verteidigte. -22- Die hervorragende Stellung des Einzelnen, sein Selbstbewusstsein, fand untereinander Gesinnungsgenossen, die den Führern keine Macht zugestehen wollte außer die notwendige, um in Gefahr einheitlich zu handeln. Der germanische Führer war immer nur "primus inter pares", Erster unter Gleichen, ein Geburtsadel widerspricht der germanischen Ordnung (19). Das Selbstbewusstsein der Gefolgschaft reichte hin, einen eigensüchtigen "Firsten" durch Aufkündigung der Treue zu verlassen und zu entmachten. Die Führer mussten sich ihrer Stellung ständig als würdig erweisen, sie mussten wirklich die ersten und mutigsten, die opferwilligsten sein, wenn ihre "Mannen" ihnen nicht die Treue versagen sollten. Weil es den Führern nicht gestattet wurde, Vorteile von den fremden Händlern anzunehmen und für sich zu behalten, kamen die Erträge des Bernsteinhandels allen zugute. Zusammen mit seiner Pflicht Vorbild zu sein, löste dies auch die übrigen Fragen im Sinne einer wirklichen Volksherrschaft (nicht "Demokratie"!), als die Gemeinschaft sich vor die Notwendigkeit gestellt sah, einen Staat allmählich aufzubauen. Die "mündigen" Männer kamen zum "Thing" zusammen und bald mussten sie immer weiterreichende "Dinge" auf den Versammlungen beraten. Man gewöhnte sich daran, dass dort getroffene Entscheidungen für den betreffenden Kreis, Gau bindend wurden (Gesetzgebung). Der Unterschied zu orientalischen und mittelmeerischen Staatbildungen (die weitgehend Stat/fbildungen waren, aufgrund von Geld- und Handelswirtschaft), ist bei den Germanen die Verhinderung einer wirtschaftlichen Übermacht der Führer (Ersten, "Firsten"). Untertanengeist war (und ist) dem Germanen fremd. Ein Tyrann mit Gewalt über Leben und Tod, dessen Wille allein gilt, ist ihm unbegreiflich. Man hat deswegen versucht, Germanen die Staatsbildungskraft abzustreiten. Aber die germanische Sprachschöpfung "Staat" von statjan = befestigen, sichern, beweist schon das Gegenteil. Der germanische Staat sah eben ganz anders aus als die orientalische Sultansherrschaft, die griechische "tyrannis" und "polis" oder die römische "res publica" ("öffentliche Sache"). Genau das wird uns ja durch die Römer berichtet, als sie ihre ersten Erfahrungen mit den Germanen machten. Wir können uns nunmehr erklären, weshalb es bei den Germanen nicht zur Geldwirtschaft kommen konnte wie bei den Kelten: Macht und Mittel der unregelmäßig wechselnden Führer reichten dafür nicht aus. Es blieb bei der Tauschwirtschaft, die sie allerdings bis an die Grenzen ihrer weit unterschätzten Möglichkeiten ausbauten. Städte wie im Keltenland und Mittelmeerkulturkreis konnten daher nicht entstehen. Die Germanen bildeten ein Bauernvolk, das seine Kultur auf der Landwirtschaft aufbaute. Wir können aus den gewaltigen Unterschieden zu den Volkswirtschaften der Nachbarvölker Behauptungen glatt widerlegen, die man unseren Vorfahren nachsagt, um sie, vor allem um ihre naturgemäße Wirtschaftsordnung in Verruf zu bringen. Die ungeheuerliche Schilderung, die Germanen hätten ihre Zeit im Rausch zugebracht, um Haus, Hof, Weib und sich selbst gespielt, erweist sich als plumpe Verleumdung: Glücksspiel ist nur möglich, wenn man Geld hat. Solche Fälschungen sind reihenweise nachgewiesen, aber sie werden von Kreisen, die das Germanentum schlecht machen wollen, immer wieder mit sturer Unbelehrbarkeit wiederholt! Niemals hatten die Germanen Sklaven, denn sie besaßen ja kein Geld. Der Boden wurde nur den Freien zugeteilt, und die bekamen gerade genug, ihre eigene Sippe zu ernähren, für Sklaven war da kein Platz. Es gab wohl Unfreie oder Hörige, aber das waren entweder Ureinwohner oder die aus geistigen oder körperlichen Gründen nicht zum Waffenrecht und damit zum Freienrecht (Landbesitz) taugten. (Man überlege dabei, wie diese Unterscheidung sich wiederum auf die Gattenwahl auswirkte!) Solange dieses Bodenrecht bestand, waren Auseinanderentwicklung oder Entartung im Volke nicht möglich. Die wachsende Bevölkerungszahl führte zu Mangel an nutzbarem Bodenbesitz. Eine gerechte Lösung war zu finden: Der Boden war und blieb Gemeineigentum, (in einer geldlosen Wirtschaft ist gar nichts anderes möglich) der von den Volksführern unterteilt und den einzelnen Sippenvätern zur Nutzung zugewiesen wurde. -24- Die gewaltige Bedeutung der Bodenfrage für das Volksleben lässt sich am besten durch Vergleich mit fremden Völkern erhellen: Erinnern wir uns, wie im alten Ägypten der biblische Joseph als Finanzminister des Pharao in den "sieben mageren Jahren" durch Not, Erpressung und Kauf dem Volke seinen Bodenbesitz entriss. Damit spaltete er das Staatsleben in reiche Grundeigentümer und besitzloses Proletariat. Sämtliche Staaten des Orients, die die Käuflichkeit des Bodens einführten, haben ihre Völker, den Staat und auch das Land zerstört. Selbst in Rom, über das wir einiges mehr wissen, richtete Landschacher das einst blühende bäuerliche Gemeinwesen, auf das die alten Römer so stolz waren, völlig zugrunde, ersetzte es durch Großgrundbesitz und Sklavenwirtschaft. -25- Hier wurden ungeheuere Mittel zusammengefaßt, um immer neue Länder und Völker zu unterwerfen und auszubeuten. Der römische Staat war längst nicht mehr Arm seines Volkes, sondern Büttel einiger weniger reicher Familien. Das Römerreich hatte mittels Gewalt das Erbe der gewalttätigen Staaten des Orients übernommen. Es übernahm deren Rechts- und Verwaltungsgrundsätze ("römisches" Recht) und verbreitete mit seiner militärischen Macht überall Furcht und Schrecken. Die Germanen versuchten jeder bewaffneten Auseinandersetzung mit ihnen so lange wie möglich auszuweichen. 2. Teil: Priester gegen Deutschland "Religion und kapitalistisches Geld sind die zwei großen Übel der Welt!" Ein neuer Feind tritt auf -39- Sehen wir uns in der Geschichte der Entstehung der "Frankenreiches" und ihrer Fürsten, der Merowinger um, wie sie uns von mittelalterlichen Schreibern oder Fälschern berichtet wird, so kommen immerhin beim gründlichen Suchen einige Hinweise auf die Entwicklung dieses Staates zum Vorschein. Zunächst wird zugegeben, dass die Herrschaft nicht absolut, sondern von Things, den Volksversammlungen abhängig war, die erst in der karolingischen Zeit verschwanden. Eine politische Wandlung und die allmähliche Entrechtung der Franken ist hieraus erkennbar. Geschichtlich unbestreitbar haben die Franken als landnehmende Eroberer von der einsitzenden Bevölkerung die Hälfte des Grundbesitzes für sich beansprucht -in Übereinstimmung mit der alten germanischen Politik. Nur 200 Jahre später breitet sich ein neues Recht aus, das der "Minderfreien", die zur Zeit der Karolinger in der Mehrzahl sind, während die Zahl der wirklich Freien, der germanischen Vollbürger ständig schrumpft. Diese "Minderfreien" erhielten ihren Landbesitz nicht kraft germanischen Rechtes, sondern nach dem römischen, das heißt sie nahmen es als Lehensmänner" und zahlten demzufolge einen Grundzins an den eigentlichen Eigentümer, entweder den König oder die Kirche. Man beachte den Unterschied: Unfreie konnten nach germanischem Rechte kein Land besitzen. "Minderfreie" sind eindeutig fremden Rechtsgrundsätzen unterworfene Germanen. Wie konnte es dazu kommen? Waren sie sich nicht über die Rechtslage im klaren, waren ihnen solche Lebensfragen gleichgültig? War dasselbe nicht schon von den Römern als "Colonat" versucht worden? Ließen sich die freien Germanen ihre Rechte von den Führern ohne Widerrede entwinden? Ist nicht aus zahllosen ähnlich gelagerten Vorgängen zu entnehmen, dass erbitterte, bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen im germanischen Frankenlande ausbrachen? Ist es nicht naiv und weltfremd zu glauben, nur dort habe es - einzigartig in der Weltgeschichte - keine Volksaufstände gegen die Einführung des kapitalistischen Wirtschaftsystems gegeben? -41- Die jüdische Priester-Finanzmacht, die ihre Zweigstelle in Rom hatte, mit den römischen Parteien und ihren Ränken wohl vertraut war, stellte sich hinter Caesar, jedenfalls weiß man, dass Caesar durch Juden finanziert wurde. Caesars - und später Augustus' - Privilegien und Freundschaft zu den Juden änderte l freilich wenig am Unterworfenenstatus Judäas. An der Geldfrage, in der die Römer so wenic nachgeben konnten wie die Juden nicht nachgeben wollten, so zerstritten sie unter sich waren, entzündete sich jene unversöhnliche Feindschaft, die den Judenstaat zum übelsten Unruheherd des Römerreiches machte. Ihre Sekten kämpften gegeneinander um Geld, Einfluß, Macht und obendrein in der Auslegung der heiligen Schriften - einig waren sie nicht einmal in der Feindschaft zur römischen Besatzung. Die Geldverwaltung (Prägung, Geldausgabe und Finanzen) im Namen des Kaisers rief Erbitterung und Haß aller Priester Judäas hervor, den sie auf das ihnen hörige Volk übertrugen. Wir sehen daher bei jeder Aufstandsbewegung sofort den Versuch, eigenes Geld zu prägen und auszugeben, was uns 66 - 70 und 130 - 135 besonders auffällt. In der jüdischen Religion spielen bekanntlich Geld und Unterdrückung der Sexualität die Hauptrollen! Die Priester zu Jerusalem wollten selbstverständlich die Tempelsteuer kassieren, sie verlangten Gehorsam und Geld von den verstreuten Gemeinden außerhalb Judäas, sie bildeten einen Staat im Staate. Die römische Regierung erkannte die Gefahr und unterdrückte sie mit Härte, versuchte aber ihren Grundsatz der Religionsfreiheit beizubehalten (3). Bei dem innigen Zusammenhang zwischen Geld und religiösen Doktrinen war das unmöglich. Was die Steuereintreiber der Römer übrig ließen, erpreßten Wucherer und Tempelpriester unter Androhung der Strafen Jehovahs (4). Wegen des Geldmangels verfiel die Wirtschaft. In solcher Zwangslage kann der Menge nur wenig für die eigene Notdurft geblieben sein. Existenzangst verwandelte ihr Dasein in einem Alptraum. Für alle Menschen, nicht nur die von Besitz und festem Einkommen ausgeschlossenen, war das Leben längst sinn-und wertlos (bestes Zeugnis der Bevölkerungschwund). In der Vorstellung der Orientalen, die rationales Denken nicht kennt, gab es dafür nur eine Erklärung: Der Wille Gottes. !! Also Wirtschaftsnot stärkte die Religion und damit die Priester. Daher bestand für sie kein Interesse, die Not zu beheben. Aber nicht alle fraßen sich dick und verordneten Fasten- und Bußtage für das Volk. !! -42- Sie traten mit ihren Endzeitvorstellungen an die Öffentlichkeit (Matth.3.1 - 12, Luk. 3.1 - 14). Der erste Verkünder war Johannes der Täufer, er ist als Essener bezeugt. Er predigte echt orientalischen Haß gegen Pharisäer und Sadduzäer und warb für den essenischen Kommunismus. Das kostete ihm den Kopf; denn die geldbesitzenden religiösen Machthaber verstanden seine Rebellion als Bedrohung ihrer Vorrechte. Der von ihm getaufte (d.h. geweihte) "Rabbi" Jesus erdachte eine andere missionarische Strategie. Sie war so erfolgreich, dass sie ihn zu der Symbolfigur der Menschheit werden ließ. Historiker und Philosophen beachten nie den Einfluß der Wirtschaftslage auf Seelenleben und Volksstimmung. Kein Wunder, wenn sie hinter dem orientalischen Wunder-, Wunsch- und Aberglauben den Sumpf nicht entdeckten, aus dem die Christenbewegung erwuchs. Eine unter Geldmangel und Kapitalanhäufung schrumpfende Volkswirtschaft hat unvermeidlich kulturellen und geistigen Verfall (Dekadenz) zur Folge. !! Der Christuskult begünstigt ihn, er feiert Leiden und Tod; als Trost die Auferstehung in einer besseren Welt. Die altjüdische Angst vor dem "Zorne Gottes" - wozu diente die Not sonst, als die Treue zum Herrn zu Prufen ? - tat ein übriges, Zweifel und, falls vorhanden, freie Gedanken zu ersticken. Sich vom wirklichen, freilich viel zu harten Leben abzuwenden und nach Essenerart dem "Reiche Gottes" nachzulaufen, das konnte Jesus, konnten die Apostel, ihre Jünger und "Nachfolger nach allen Richtungen auslegen, verdrehen, ausbeuten. Die Apostelgeschichte bezeugt, wie schnell sie nach dem Abgang ihres Meisters herausfanden, was seine Weissagungen in klingender Münze wert waren. Sie erkannten, wie leicht sie seine kommunistischer Gütergemeinschaft und Endzeitpanik zu Geld kommen konnten. -44- Unstreitig stammen alle Priester-(Geheim-) Gesellschaften aus dem mesopotamisch-ägyptischen Raum; ebenso unbestreitbar haben sie indische, persische und afrikanische religiöse Einflüsse in ihre Kulte aufgenommen. Die geistige Verwandtschaft aller Priesterbünde erklärt sich nicht nur durch allmähliche Ausbreitung infolge einer Missionierung. Sie sind zugleich mit der Einführung der Geldwirtschaft nach Osten und Westen vorgedrungen und dabei zu den Griechen, Römern und Kelten gelangt. Tempel, Geld und religiöse Kulte gehörten im Altertum zusammen. Um die Zeitwende waren jedoch die Priesterbünde des Orients im Niedergang und organisatorisch weitgehend zerfallen, damit verloren sie auch ihren politischen Einfluß. Die römischen Kaiser sicherten sich als Pontifex Maximus die Entscheidung über alle Religionsfragen mit souveräner Selbstverständlichkeit. Der alte Augurenstand in Rom hatte infolge der politischen Veränderungen sein Ansehen eingebüßt. Abzulehnen ist der Gedanke, dass die Auguren sich christlich bekehrt haben könnten. Die Auguren waren ja im Gegensatz zu den Christen staatstragend, und Konstantin hat die heidnischen Kulte nicht angetastet. Das Altertum kannte noch einen Priesterstand, der einzige, von dem man weiß, dass er nach den Eroberungen der Römer im geheimen weiter bestand: Die Druiden im Keltenlande. Für den Einfluß der Druidenpriesterschaft auf die wirtschaftliche, technische und politische Entwicklung der Kelten gibt es manche Hinweise, doch sind nur wenig schriftliche Zeugnisse erhalten (H). Die Druiden haben jedenfalls die entscheidende Herrschaft über das Keltenland ausgeübt. Ihre Politik war, es in Einzelfürstentümer aufzuteilen, die sie nach Bedarf gegeneinander ausspielten. Sie allein besaßen die Macht, für das gesamte Keltenreich einen einheitlichen Religionskult und einen einheitlichen Münzfuß zu bestimmen, und um 300 v.Ztw. führten sie die Goldwährung (Goldstater, nach griechischem Vorbild) ein. Die Druidenpriester waren sich daher über die Bedeutung des Geldes als Machthebel der Politik völlig im klaren -46- Konstantin belohnte ihre Unterstützung 313 mit seinem gepriesenen "Duldungsedikt" (17). Das Christentum wurde damit ein staatlich anerkannter Kult. Die Druiden, die sich bis dahin tarnen mussten, konnten fortan als christliche Priester frech in der Öffentlichkeit auftreten. Konstantin stellte sodann die Finanzen bzw. den Kredit im Imperium wieder her, indem er zum Goldstandard zurückkehrte (314/ 315?). Das bedeutete die Aufwertung aller verschätzten Edelmetalle um ein vielfaches und ein Riesengeschäft für die Tempel. Es ist leicht zu erraten, wer ihn zu dieser Maßnahme - Währungsreform würden wir sagen - bestimmte! Dieser Glückstreffer für das Geldkapital war (wie bei jeder Geldaufwertung) eine neuerliche Senkung des Lebenstandes der Bevölkerung - er hatte sie also regelrecht verkauft. Was sie für ihre Blut - und Finanzopfer erhielt war ein Kaiser, der dem Geldgott ("Mammon") diente und den die christlichen Priester verklärten! Um die Verschärfung der kapitalistischen Ausbeutung für die Massen schmackhaft zu machen, ward der Sonntag zum allgemeinen Ruhe- und Feiertag der Kirche erklärt. Die Priester mussten alle regelmäßig zusammenläuten, um dem Volke ihre Macht vor Augen zu führen, es von seinen Tagessorgen abzulenken und seine Gedanken höheren Dingen zuzuwenden. Was eignete sich dazu besser als "der Tag des Herrn"? Einen Tag feiern zu dürfen war nebenbei eine lockende Propaganda für das nichtchristliche Proletariat! Seitdem dient das Volk am ersten Tage der Woche der Kirche und an den folgenden sechs Tagen dem Kapitalismus. -47- Die Priester- und Geldmacht im (bzw. auf dem) Rücken, mit Unterstützung dei orientalischen Christen und schauerlichen Bluttaten vernichtete Konstantin zunächst alle seine politischen heidnischen Gegner (318). Dieser Erfolg fand wiederum im Gelde seiner Widerhall: Ab 320 verschwanden alle heidnischen Zeichen von den kaiserlichen Münzen! 32? wurde Konstantin Alleinherrscher des römischen Imperiums. Sofort suchten die Priester ihn Macht zu erweitern, indem sie ihn zur "Einigung des Christentums" drängten. Konstantin (nur "der Große") berief 325 das Konzil zu Nicäa (Kleinasien). Dort jedoch besaßen die orientalischen Christen-Sektenführer eine überwältigende Mehrheit, nur bescheidene 2.5 c/< waren Vertreter aus dem Westen, und die vermochten sich natürlich nicht durchzusetzen. Das Konzil ward gleichzeitig das getreue Abbild jeder normalen Religionsgemeinschaft -vollständig zerstritten in allen Fragen. Gewiß zogen die Druidenpriester daraus politische Folgerungen und wirkten entsprechend auf Konstantin ein. Im Jahre 328 beschloß Konstantin Byzanz zur neuen Hauptstadt des Imperiums auszubauen. In dieser größten aller Keltenstädtt haben die Druiden unzweifelhaft schon immer das entscheidende Wort gesprochen. Es is daher kein Zufall und weist auf die innige geheime Zusammenarbeit der Druiden-Priesterschaf von Schottland bis Kleinasien hin, dass seit dem 4. Jahrhundert Byzanz eine Christenstadt unc sogar Hauptstadt der Christen genannt wurde. Darum also wurde es 330 in Konstantinope umbenannt und als "Neu Rom" auch die politische Residenz der Kaiser! Ohne die intrigierende Tätigkeit der druidischen Priesterschaft oder gegen ihren Willen wäre Theodosius nie Kaiser geworden und de mühelose Sieg der "katholischen" (="allumfassenden") Kirche, wie sie seitdem genannt wird gar nicht möglich gewesen. Theodosius erklärte das katholische Christentum zur Staatsreligioi (dafür wurde er ebenfalls als "der Große" gefeiert), andere Glaubensrichtungen wurdet verboten. Dies geschah schon im Februar 380, wenige Monate nach Antritt seiner Herrschaf und erlaubt beachtliche Rückschlüsse auf seine Hintermänner und ihre Politik. -48- Die Kirche begann überall wo sie hinlangen konnte, nunmehr mit Gewalt gegen die heidnischen Mächte, Kulte und Kultur vorzugehen: 382 Zerstörung des großen Mondheiligtums zu Harran (SO Türkei), 383 Ermordung des (Heiden-) Westkaisers Gratian, um 385 Plünderung und Schleifung des Diana (Artemis)- Tempels zu Ephesos (zugleich die größte Bank Kleinasiens!), 389 Erstürmung des Serapis-Tempels zu Alexandrien, 390 Schließung des (sehr reichen) Tempels und Orakels von Delphi, 391 Vernichtung der Bibliothek von Alexandrien, 394 Verbot der Olympischen Spiele, 396 letzte Isis-Prozession usw. Es ging nicht bloß um die gewaltsame Durchsetzung der katholischen Abart des Christentums, es ging in erster Linie um Geld, Gold und Silber. Nicht ohne Widerwillen berichten Historiker, dass viele christliche Eiferer diese Gelegenheit zu persönlicher Bereicherung ausnutzten (19). Unter Leitung von (druidisch-)katholischen Oberpriestern wurden sämtliche heidnischen Tempel gestürmt und ihrer Schätze beraubt, alles fortgenommen, was irgend einen Geldwert hatte, selbst minderwertige Metalle. In Gallien zog der "heilige Martin" mit bewaffneten Banden durch das Land und vernichtete alle heidnischen Kultstätten. Nichtkatholischen Privatpersonen wurde durch Dekret des Theodosius das Recht zu erben und zu vererben entzogen. Innerhalb weniger Jahre war alles Heidentum spurlos ausgelöscht, seine Tempel zerstört, seine Anhänger verschwunden, die großartigen Standbilder zerschlagen oder ins Meer geworfen, die antike Kultur vergessen. Die meisten Isis- , Mithras- , Dionysos- und Serapispriester sind gewiss zu den neuen Machthabern übergelaufen 92 Die allgemeine Verelendung kam rni| Christentum und der Ausbeutung durch Geldkapitalbesitzer. Die meisten Qi besaßen in ihrer Lebenszeit so wenig wie ihr Stifter, sie sanken nackt und Grab, davor sprachen die Priester von den Schätzen und Freuden, die im Himr die Toten warteten, und die Erben zankten sich - bis heute - um den kümmerl Nachlaß. 93 einer auffallenden Wirtschaftsblüte berichtet man bereits 40 Jahre früher, um das Jahr 1100, in einer ganz anderen Landschaft, deren germanische Geschichte man heute vergessen hat: Der Lombardei. Die Lombardei war, genau wie Sachsen, Bayern, Schwaben, Franken, Burgund, ein Teil des "Heiligen" Deutschen Reiches. 94 die lombardischen Stadtbehörden dürften zum ersten Male auf den Gedar gekommen sein, wegen ihres eigenen chronischen Geldmangels dafür e» Umtauschgebühr ("Schlagschatz") zu erheben Ein gleichmäßig umlaufendes Geld belebt den Handel, bringt Gewerbe in Arbeit und hebt sofort den allgemeinen Lebensstand. Die aufblühen Wirtschaft ermöglichte einen unvorstellbaren kulturellen Aufschwung, 95 Die gewaltigen Bauwerke des Mittelalters, die wir heute Kirchen nennen, , verwandeln sich beim Hinsehen sofort in Zeugnisse gegen Frömmigkeit und Christentum. Warum lassen sich für die Kirchengebäude des Mittelalters keine christlichen Entwicklungsstufen und Vorbilder finden? Mit den Kirchenbauten, wie sie uns vertraut sind, haben weder die antiken Tempel noch die Kirchen der frühen Christenheit das geringste gemeinsam. Ausgrabungen im Orient wiesen die ersten christlichen Kirchen durchweg als Achteckbauten nach. Diese Form ist bei sehr frühen christlichen Bauten Deutschlands wie in Aachen und Würzburg vorgefunden worden (67). Archäologen haben andererseits Klosterkirchen ausgegraben (Paderborn, Fulda u.a.), die offenbar von keltischen Glaubensboten entworfen sind und auf westliche (druidische) Einflüsse zurückgehen, weil deren Ursprung im Irland des fünften Jahrhunderts gefunden wurde. Diese bestehen aus zwei ungleichen Hälften, einem kleinen quadratischen Teil und einem größeren, beinahe quadratischen Grundriß, die aneinander gefügt sind, also auch die acht Ecken zeigen, wenngleich in anderer Gestalt. Bei den Kirchen lombardischen und gotischen Stils (Seitenschiffe, Vierung, Apsis) müssen sich germanisch-heidnische Vorstellungen mit Wucht Geltung verschafft und die christlichen Bauformen verdrängt haben. Dies wurde von einigen Forschern erkannt, die dafür, wen soll es wundern, nicht weniger hartnäckig totgeschwiegen werden als Wilhelm Kammeier und die Fälschung der deutschen Geschichte. Soweit man an ihnen nicht vorbei konnte, versucht man sie als "Naziideologen" zu schmähen. Die auffallende gestreckte Rechteckform, Quer- und Seitenschiff, der erhöhte Chor oder Altarraum, wahrscheinlich auch der Turm, haben ihr vollkommenes Vorbild in den germanischen Königshallen, wie sie aus Sagen und Geschichte bekannt sind und deren bekanntester erhaltener Bau in Trier zu finden ist. Dieser ist schon in Stein, die germanischen Hallen waren aus Holz (vgl. das Nibelungenlied) und sind daher nicht erhalten. Man hat die Pfeiler als Nachbildung mächtiger Holzstämme erklärt, die das Dach trugen. uas ist einleuchtend, aber warum ist der deutsche Begriff verschwunden? Die selten ^brauchte Bezeichnung "basilika" stammt aus dem Griechischen und ist die Übersetzung des Wortes "Königshalle", doch es gibt keinen Beweis, dass griechische Könige etwas mit dem deutschen mittelalterlichen Kirchenbau zu tun hatten. Seltsam auch die identische griechische Bezeichnung "Kirche" für die Organisation der risten und das "Gotteshaus". Andere Benennungen stammen aus dem Lateinischen: OrrU Münster, Kathedrale. Um die Herkunft der großartigen Bauwerke von der 96 Germanenkultur abzuleugnen, ersannen Priester späterer Zeit irreführer Wortbegriffe. Aus mehreren Ansätzen setzte sich dann einer durch, obwohl er, wie i Begriff "Kirche" mehrdeutig ist. Immer wieder stellt man fest, dass Priest«j vorsätzlich Begriffe fälschten und vorhandene mißdeuten. Die germanischen "Königshallen" waren ursprünglich Volksve sammlungshallen, als solche wurden sie von der Kirche übernommen oder gestohle Es sei nebenbei auf die Abneigung aufmerksam gemacht, die maßgebende Katholik? gotischen Kirchenbauten erweisen. Als es um den Wiederaufbau des Kölner Don ging, hielt sich die katholische Hierarchie sowohl im 19. Jahrhundert wie nach 1< bewußt abseits und überließ alle Anstrengungen den kulturbewussten Bürgern. Jede bei den Einweihungen nahm sie den ersten Platz und den Ruhm für sich in Anspruch. Solche Kirchen sind heute ein Bürgerstolz, sie waren es gewiß, als sie erba wurden. Wenn es in Chroniken heißt, der Bischof oder Erzbischof habe diese jene Kirche erbaut, so nehmen wir es nicht wörtlich und denken daran, dass es leiclj war, eine Fälschung für das Kirchenarchiv anzufertigen. Öfter allerdings stellt man i Frage, weshalb viele nachweislich nicht von Kirchenfürsten, sondern von Bürgerschaft erbaut wurden wie z.B. Berner und Ulmer Münster. Wenn aber d| Kirche die Kirchen nicht bauen ließ, so haben wir bereits die Erklärung für d| auffallenden weltlichen Dekorationen, unvereinbar mit Sakralbauten. Wer den Ba bezahlte, der bestimmte auch oder ließ zu, wie die Künstler sie ausgestalteten (68) und wozu sie benutzt wurden. Es ist nach dem Stande der heutigen Forschung nicht: bezweifeln, dass sie eine umfangreiche weltliche Bedeutung hatten. "Die Kirch wurden nicht nur an gewissen Tagen für lästernde und lärmende Parodien der Messi (z.B. Karneval, Hanswurstiaden usw.) benutzt, sondern gewöhnlich auch Theaterspiele, Versammlungen, Verabredungen, Kurzweil, Unterhaltung... Geschäft" (69). Kurzum, (abgesehen von einem kleinen Teil für gottesdienstlich Zwecke, der sogenannte "Chor", der meist durch eine Mauer oder ein Gifte abgetrennt war), die Kirchengebäude waren nicht oder nicht nur "Gotteshäuser", waren hauptsächlich Gemeinschafts- und Kulturzentren. Die Unehrlichkeit der Priest«! unterdrückte die weltliche Aufgabe der Kirchengebäude - sobald sie die Macht hatten. Das kann freilich nicht anders heißen: In der Zeit des Hochmittelalters wa ihnen die Macht über die Menschen weitgehend entglitten. Die Ursache war gleiche, die die kulturelle Blütezeit erzeugte: Das Geld, das ein reine Tauschvermittler geworden war, ein Geld, das aufgehört hatte Kapital zu sein! dieses Geld zuerst in der Lombardei aufgetaucht sein muß, haben wir damit dil Erklärung für das Entstehen des lombardischen und| gotischen Baustils, der in Steift gehauen die wirtschaftliche und seelische Befreiung des Volkes verkündet. Kelten ur die wenigen Römer der Vorbevölkerung hatten nie dieses Selbstbewußtsein. Nur ei genetisch hochentwickeltes, freiheitbewusstes germanisches Volk stellte die eigen Wohlfahrt über die Religion. Führte Karl der Große deswegen einen Ausrottungskrie gegen die sächsischen Bauern, so war er in der Lombardei gegen die wirtschaftlich erstarkten Städte - infolge des zinsfreien Geldes! - nicht durchführbar. In 97 Mailand md Brescia waren die ersten Städte, die ihre (Erz-)Bischöfe vertrieben und mit dem Interdikt belegt wurden. Die Volksbewegung, die der im vorigen Abschnitt rühmend erwähnte Arnold von Brescia anführte, war ein weit größerer, gewaltigerer, umfassenderer Aufstand gegen die kapitalistische Ausbeutungswirtschaft der Priester als ihn 400 Jahre später Luther auslöste. Brescia, Arnolds Heimat, gehörte zu den Gründern der lombardischen Städteliga. Zusammen mit den lombardischen (und bald darauf gotischen) Baumeistern und Bauhandwerkern muß die Kenntnis des Geldverrufs nach Deutschland, ja bis Schweden gewandert sein (70). Zügig umlaufendes Geld war ja die erste Voraussetzung ihrer Tätigkeit: Solange kein Geld zum Bau verfügbar ist, sind Bauleute arbeitslos. Um 1150 dürfte es von den meisten deutschen Herzögen eingeführt worden sein. Unter ihnen ragt Heinrich der Löwe hervor, der trotzige Gegner Barbarossas - und der Erzbischöfe. Ihm ist zuzutrauen, dass er ihnen in der Geldfrage voranging. Nun hat Barbarossa niemand so erbittert bekriegt wie den Sachsenherzog und die lombardischen Städte. Er zerstörte Mailand und stürzte den Löwen. Aufregende Überlegungen ergeben sich daraus: Gebrauchte der Papst die militärische Macht des frommen Kaisers als "Feuerwehr", die um sich greifende Befreiung der Deutschen von Ausbeutung und Priesterherrschaft in Blut und Leichen zu ersticken? Waren die vielen Kriegs-, vielmehr Kreuzzüge Barbarossas nach Norddeutschland, Süddeutschland, Lombardei, Italien, ja am Ende sogar Kleinasien Versuche, die Herrschaft der Kurie mit Gewalt durchzusetzen? Ich erinnere nochmals, dass systematische Fälschungen die Geschichte dieser Zeit völlig entstellen. In den wirtschaftlich und geistig geknechteten, niedergedrückten innerdeutschen Volksstämmen, die ungleich der kulturell fortgeschrittenen Lombardei durchweg ! Landbewohner geblieben und Sklaven der Klöster und Wucherer waren, drang das neuartige Geld seit 1140/50 begreiflicherweise nur langsam vor. Indem es allmählich >n ihre Hände geriet, die Zinslasten abschütteln half und sofort den Lebensstand anhob, löste es die genau gleiche Befreiungsbewegung aus wie in den lombardischen Stadtgemeinden. 400 Jahren lang hatte die Kirche im Verbund mit den Wucherern das Volk ausgebeutet und davon gut gelebt, weil sie das Geld als "Schatz Gottes" für sich aufhäufte. Nun war das Horten des Geldes sinnlos und die Bedrückten nutzten das sofort aus. Die Deutschen liefen den Klöstern und Fronherren davon! Sie vergaßen en Glauben an Christus und Kirche! Die Priester konnten die "frivole erweltlichung" nicht begreifen. Aber sie fühlten deutlich, dass ihre Macht über das 98 Volk wankte. Unfähig, Ursache und Wirkung zu unterscheiden, griffen sie zu Mitteln,] die sie bisher immer bei Abfall oder Aufstand des Volkes gegen die Ausbeuter1] angewendet hatten: Gewalt und Terror. Dazu war die Inquisition ausersehen. Die Ursprünge der Inquisition gehen auf die byzantinischen Kaiser Theodosiusf und Justinian zurück. Sie war eine Angelegenheit des "Pontifex Maximus", der! weltliche und kirchliche Macht in seiner Hand vereinte. Viel ist darüber nicht bekannt,! sie kann jedenfalls nicht Umfang und Bedeutung der päpstlichen gehabt haben. Zu i einer katholischen Einrichtung wurde sie erst im 12. Jahrhundert und von dieser Zeit! an haftet ihr der üble Ruf an. Die Päpste des 12Jahrhunderts gaben innerhalb von 521 Jahren nicht weniger als 68 Erlasse über die Inquisition heraus! Das beweist einen] allgemeinen Abfall von der "Gottesordnung" und wie sehr sie ihre Herrschaft gefährdet sahen. Die hohe Geistlichkeit spürte den Verlust ihrer Geldeinnahmen und! erklärte willkürlich alle wirtschaftlich freien Menschen als Apostaten und Ketzer.} Seitdem die Druiden die "allumfassende" Kirche errichteten, wurden selbständige! Sekten und abgefallene Menschen immer brutal verfolgt. Die Kirche sah in den Bildung der Bürgergemeinden genau dieselbe Art von Ungehorsam. Hoensbroech, ein! gründlicher Kenner der Inquisition, wies nach, dass die allgemeine Verfolgung^ abtrünnigen Volkes in Frankreich (der größere Teil davon - Burgund, Flandern,! Lothringen usw. - war noch deutsch, auch die Westgoten), Deutschland und denf Niederlanden (Norddeutschland) in den Jahren 1160 — 1170 (71) einsetzte. Die zeitliche l Folge zwischen Einführung der Brakteaten, wirtschaftlichem Aufschwung und! päpstlichem Terror ist (von Hoensbroech freilich nicht geahnt) zu erkennen. Diel Päpste ernannten "Ketzermeister" und "Inquisitoren" und machten alle Geistlichen! unter schwerer Strafandrohung für die gehorsame Ausführung ihrer Befehle! verantwortlich. Die gingen daran, die Abtrünnigen einzufangen und zur Abschreckung! der übrigen mittels hierfür eingesetzter "Glaubensgerichte" auf bestialische Weise zu| ermorden. Die sich aus dem Frondienste lossagenden Arbeiter und Bauern entflohen der! Verfolgung, fanden sich an günstig gelegenen Mittelpunkten einer Landschaftl zusammen, schlugen dort ihre Hütten auf und schützten sich gegenseitig. Sie! erzeugten und verkauften ihre Waren jetzt unmittelbar an die Verbraucher, die sie ja] selbst für andere waren. Das Brakteatengeld gestattete ihnen, mit einer laufenden! Geldeinnahme rechnen zu können. Der Erfolg der aufblühenden Wirtschaft sicherte! das Gedeihen ihrer Niederlassungen. Diese folgenreiche Entwicklung ist mit dem| Worte Umwälzung (Revolution) nicht einmal annähernd zu beschreiben. Zwischen 1150 und 1350 entstanden neue Städte in Deutschland und! Mitteleuropa, meist im 15 - 20 km Abstand und am zahlreichsten im 13. Jahrhundert.J Hunderttausende von Deutschen zogen in Städte. Historikern ist dieses| Stadtgründungsfieber ganz unerklärlich. Die Städte seien "wie über Nachtl entstanden", dass "man nicht zu sagen weiß, wann sie begonnen". Warum machen siel sich keinerlei Gedanken über die notwendigen wirtschaftlichen Voraussetzungen zur! Gründung einer Stadt? Nur weil sich selten Gründungsurkunden (falls sie echt sind!)! und kaum Berichte auffinden lassen? Wir müssen deshalb aus Kammeiers Werkf 99 ntsprechende Schlußfolgerungen ziehen: Entwicklung des Bürgertums und der Städte waren ein beispielloser wirtschaftlicher Aufstand gegen die bestehende Kapitalisten-und Priesterherrschaft ("Gottesordnung"), dass Falschdarstellungen sich als unausführbar erwiesen. Der Kirche blieb nichts anderes übrig, als diese, ihr peinlichen Vorgänge zu verschweigen und erreichbare Dokumente verschwinden zu lassen. Es ist hier nicht anders als mit der Vernichtung fast aller antiken Zeugnisse über die germanische Kultur und Wirtschaftsordnung. Wie wir sahen, waren Klöster in erster Linie Wirtschafts- und Handelsunternehmen, staatssozialistischen "Volkseigenen Betrieben" des 20. Jahrhunderts vergleichbar (72). Sie erbrachten die bedeutendsten und zuverlässigsten Einkünfte der Kirche. Nun ist zugleich mit der Hebung des allgemeinen Lebensstandes und den Stadtgründungen ein unaufhaltsamer Niedergang der Klöster im Westen und Süden Deutschlands festzustellen (73). Mönche ("sie kamen allmählich in Mißachtung"), ihr Faulenzerdasein bedroht, versuchten in umherziehenden bewaffneten Haufen die Deutschen mit Methoden der Bolschewisten zu terrorisieren. Als ihr Anführer, der "Ketzermeister" Konrad von Marburg vom erzürnten Volke totgeschlagen wurde (1233) fand die Inquisition in Deutschland ein vorläufiges Ende. Die Bürger (74), wie sich die bedrohten Freigewordenen bald nannten, wehrten sich gegen Unterwerfungsversuche mit Gegengewalt. Sie wählten sich einen "Meister", den sie mit beinahe königlicher Gewalt ausstatteten (was sich bis in unsere Zeit erhalten hat!) und der sie sogar (germanische Art) im Kampfe führte. Nicht nur die Anzahl, Freiheit und handwerkliche Tüchtigkeit fand sich zusammen, man verdiente genug zinsfreies Geld, sich Waffen zu verschaffen und in kürzester Zeit die Heimstätten durch Mauern und Türme abschließbar zu machen. Die Städte waren von Anbeginn wehrhaft. Wäre die Gründung der Städte friedlich und ohne feindselige Bedrohung geschehen, dann wären ihre Verteidigungsanlagen unnötig gewesen. Die Städte waren aber mit dünnen Mauern und jeweils einigen tausend - oft nur einige hundert! - Einwohnern viel zu schwach, sich gegen wohlgerüstete, kriegserfahrene weltliche Machthaber zu halten. Folglich kommt die weltliche Staatsmacht nicht als Feind der Bürgerschaft in Frage. Als Angreifer, obendrein militärisch laienhafte, können nur Banden im Dienste der Priester gelten. Es bestehen bisher ungeahnte Zusammenhänge zwischen Städtegründungen, wehrhaftem deutschen Bürgertum und kirchlichem Terror (75). Die Kirche startete auch eine heftige Gegenpropaganda: Den aus einem schwerreichen Hause stammenden Italiener Giovanni Bernadone drückte das schlechte Gewissen verwöhnter Kapitalistenkinder, die zu Sozialisten/ Kommunisten werden, Rebellen gegen die Langeweile des Kapitalistenlebens! Er suchte dem Volke sein Glück zu verekeln, gründete 1208 einen christlichen Bettelorden und wurde 1228 der Heilige Franziskus von Assisi. Die "Franziskaner" priesen die Armut, predigten Buße und Verzicht auf Wohlstand. Jedoch im deutschen Volke betrachtete man sie als Narren und Papstagenten. Es antwortete mit "einem allgemeinen Abfall vom Glauben" (76> und verweigerte allen landesherrlichen Verfügungen zugunsten der Kirche den ^ehorsam. Diese Verweigerung des Gehorsams der Bürger gegenüber der Kirche als 100 politische und religiöse Macht ist tatsächlich die bedeutsamste - und bisher überhaupjjl nicht beachtete -politische Erscheinung des Hochmittelalters. "Es begann der Zweifel an den Lehren und Einrichtungen [der katholischer Kirche], manchmal sogar an den Grundwahrheiten" [sie!] "des Christentums unter deij Völkern einzureißen" (77). "In Schwäbisch Hall beschlossen die Bürger zur Zei| Friedrichs II. die Abschaffung der Priester und Kirchen. In Nördlingen gab es eir Bewegung, die den Glauben an Hölle und Fegefeuer ablehnte und sich voij Sakramenten und Priestern freimachte. In Schwaben entstand eine Freiheitsbewegung in den Klöstern... Die kulturelle Idee des 13. Jahrhunderts war die Weltlichkeit" (8o| Maser führt zahlreiche Fälle an, wie Bergleute die Geistlichkeit bekämpften verhöhnten und gelegentlich sogar totschlugen. Er berichtet von Spottprozessionen < Freiberger Bergleute, von einer Vereinbarung des Goslarer Domstiftes mit deij Bergleuten des Rammeisberges, die ihnen einen besonderen Saal zum Treffpur zuwies, "damit sie den Gottesdienst nicht wie eine Schule des Satans störten." (78). Tolj muß es damals sonntags in den Kirchen zugegangen sein! Wer könnte sich heute se etwas während eines Hochamtes vorstellen? Die Mönchswut kommt in ihre! Chroniken zum Vorschein, wenn sie von Gottes Rache berichten, der die Bergwerk ersaufen oder einfallen ließ (die wahren Ursachen dieses Werkes Gottes werden ir nächsten Abschnitt aufgeklärt). Nicht als einziger Fall (aber einem der wenige^ bezeugten) wurde im Jahre 1324 der Kirchenprobst Nikolaus von Bernau, "der die Partei des Papstes ergriffen und versucht [hatte], das Volk König Ludwig abspensti| zu machen... von der aufgebrachten Berliner Volksmenge ergriffen und auf den Neuen Markt gelyncht" (79). Dafür wurden die Städte Berlin und Cölln natürlich in de päpstlichen Bann getan. "Die Kirchen veröden, Ketzer stehen auf'(76). Das Priestertur wurde verhöhnt: "In einer Zeit, wo die Häresie (Unglaube) alle Bevölkerungsschichteq ergriffen hatte, [bedeuteten] ketzerische Aussprüche gar nichts so Unerhörtes, sonder die neue Art, der Welt der Erscheinungen, der Menschen und der Natu entgegenzutreten" (81). "Deshalb wurden nun auch in Deutschland wie in Sizilien Calabrien und Italien Bischöfe und andere heilige Männer,"(!) "die die Kirche in Schöße ihrer Liebe großgezogen hatte" (!) "gezwungen, in schimpflicher Weise zu betteln und in fernen und fremden Gegenden durch Predigten ihr Leben zu fristen. Das Volk aber verhöhnte sie, verweigerte ihnen was sie verlangten und antwortete auf tf Bitten: "Geht doch zu eurem Papste! Geht doch zu dem, der Überfluß hat unzähligen geraubten Schätzen!" (82) Wie allgemein das deutsche Volk die hohe Geistlichkeit verachtete, wie heftig es sich ihren Anmaßungen widersetzte, beweist die Vertreibung vieler Bischöfe au$ den Städten, oftmals blutig (83). Andererseits hat der Eribischof von Bremen einen Kreuzzug gegen die "abgefallenen" (d.h. von seiner Herrschaft sich lossagenden)! Stedinger Bauern ausgerufen und sie mit Hilfe adliger Kirchenknechte wiede unterworfen (1234), musste aber in dieser Zeit den Bürgern seiner Stadt die Unabhängigkeit gewähren. Gegen ihn behaupteten die Ditmarser Bauern ihre Freihei^ (1227). Man erkennt daraus, dass Adel und Privatgrundeigentum den Schlüssel politischen Macht der Kirche darstellte und wie zersplittert dagegen die Abwehr des 101 Caesarius von Heisterbach, ein Zisterzienserprior (84), predigte 1227 vor Mönchen und Nonnen gegen den Papst, "der sein Amt durch Habsucht, Machtgier und Deutschenhaß vergiftet". Im Jahre 1221 prangerte er die Priester wegen ihrer Ausschweifungen an: "Kein weibliches Wesen ist vor der Geilheit der Kleriker sicher, die Nonne schützt nicht ihr Stand, das Judenmädchen nicht ihre Rasse, Mädchen und Frauen, Dirnen und adlige Damen sind gleich bedroht. Jeder Ort und jede Zeit ist zur Unzucht recht, der eine treibt sie auf dem Felde, wenn er zum Filial geht, der andere in der Kirche, wenn er die Beichte hört. Wer sich mit einer Konkubine begnügt, gilt beinahe als ehrbar." 1259 gab Papst Alexander IV. unter diesem öffentlichen Druck zu, "dass das Volk, anstatt gebessert zu werden, durch die Geistlichen vollständig verdorben würde" (86). Also der wirtschaftlichen Selbstbefreiung folgte die geistige und politische unmittelbar. Allein wirtschaftliche Unabhängigkeit von den alten Machthabern konnte das gewaltig erwachte politische Selbstbewußtsein erzeugen. Das zeigen die neuen Rechtsordnungen und städtischen Verfassungen, die unabhängig von Kirche und Landesherren beschlossen wurden und um deren Anerkennung man gewöhnlich nicht fragte. Die persönliche Freiheit ward für den Bürger die Grundlage seines Daseins als Deutscher, so wie sie in alter Zeit dem germanischen Bauern zustand. Das Waffenrecht des Bürgers bestätigt es unzweideutig. TG Die innere gesellschaftliche Ordnung ist ebenfalls unwälzend: In allen Berufen bildeten sich kleine, eigenverantwortliche Handwerksbetriebe, die sich in Zünften zusammenschlössen und durch sorgfältige Ausbildung und Aufsicht ihre Überlegenheit gegenüber den bisherigen kapitalistischen Monopol-Unternehmen, vor allem natürlich die Klöste durchsetzten. Aus dem gleichen Grunde konnte die Arbeitsteilung immer weite getrieben werden. Es verzweigten ("spezialisierten") sich viele Berufe, z.B. die Schmiede, Bauhandwerker, Bäcker. Das wirkte selbstverständlich auf diejenigen! zurück, die noch von den Grundherren abhängig waren. 102 gezielt Zerstörung Fleiß| der Bürger gestaltete die Städte Deutschlands zu Kulturdenkmälern, die bis heute bewundert werden. Man konnte, weil man reichlich Geld verdiente, dauerhafter bauen der Bau in Stein überholte das billige Holz. 103 Eine höhere Kultur kann ohne Schreib- und Rechenkünste nicht auskommen. ? Wenn die Kirche den Besitz der Bibel dem Volke ausdrücklich verbot, wenn Kaiser dieser Zeit für die Öffentlichkeit Aufklärungsschriften verfaßten, dann waren damals die meisten Deutschen des Lesens und Schreibens kundig. Wozu sonst erfanden sie eine neuartige Schrift, die für 700 Jahre den Gebrauch der nüchternen fremden / 107 Noch einmal nahmen sie einen gewaltigen Ablauf, a's Heinrich VI., "das Schwert der Kirche", nicht nur die wacklige ' p-ipstherrschaft in Italien sicherte, sondern auch neue Kreuzzüge organisierte, sogar ' ,ien Krieg gegen das Oströmische Reich und seine Eroberung - wieder einmal - in Aussicht nahm. Er starb zu früh (1197 mit 32 Jahren), seine Pläne und die der pruidenkirche sanken mit ihm ins Grab. Eine unüberbrückbare Kluft riß zwischen geistlicher und weltlicher Herrschaft auf - weil Kaiser (wie Barbarossa) nicht mehr eesen das Volk regieren konnten. Die Priester versuchten, ihre wankende Herrschaft rnit tödlichen Intrigen zu erhalten: Die Regentin Konstanze starb innerhalb eines Jahres, ebenso ihr Nachfolger Philipp von Schwaben. Darauf wurde Otto IV. als williges Werkzeug der Kirche auf den Thron gehoben, aber weil er abfiel, in den Bann • getan (1210) und 1214 gestürzt. 110 "Die Rechte der Kirche und des Adels in Sizilien wurden beseitigte Indem er die politische Macht der Kirche brach, beseitigte er auch Gedankenkontrolle durch die Priester. Sie verleiteten seinen eigen Sohn Heinrich und einige Reichsfürsten zur Empörung. Kirchliche Gewaltpolitik die Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Köln (1225), Friedrichs vertrauö Reichsverweser und Berater seines Sohnes Heinrich, der Kurie schon desh anzulasten, Die Päpste mussten fortan wieder in Frankreich residieren, bewiesen du ihre Zeit in Bordeaux und die Synoden von Toulouse (1232) und Lyon (1245), von aus der Papst (Innocenz IV.) So wie der Papst die Unterstützung Frankreic gegen Friedrichs Herrschaft zu erreichen wusste, so besteht jeder Grund zur Annahr dass er die Mongolen zu ihrem Ansturm gegen Deutschland herbeigerufen hat (1241| Der Deutschenhaß der Kurie ist von Zeitgenossen bezeugt Die Kirchenschreiber selbst berichten uns von Verhandlungen des Papste mit den Mongolen! Tataren um 1240 über deren Kriegspläne: "...das gefiel dem Her Papste, wie man glaubte nicht schlecht; denn er schenkte ihnen überaus kostt Gewänder 111 Er versuchte (erfolglos) die Sultane zum Abbruch ihrer Beziehungen zu Friedrich zu bestimmen. Man vergleiche diese christlichen Ränke der mit den friedlichen Gesandtschaften Friedrichs zu den arabischen Fürsten, die Deutschland niemals bedrohten. Ohne Geld ist Politik nicht möglich. Der Priesterschaft ging es weniger um den Glauben, es ging ihr in erster Linie um das Geld. Ohne Geld keine Macht, kein Glauben an ihren göttlichen Auftrag, kein Schmarotzerleben der Geistlichkeit. 112 es gab keinen König mit Weitblick. Der Papst spannte den französischen König (Ludwig der Heilig & Karl von Anjou) für sich ein, ließ sich von ihnen Italien erobern und die nachlebenden Staufer vollständig ausrotten. !!! Die Priester wollten das wirtschaftlich aufgeblühte und geistig befreite Deutschland durch Fremdherrschaft und Anarchie zerstören, weil sie nicht mehr imstande waren, unser Volk zu beherrschen. 123 Nikolaus von Cues, vielseitig gebildeter Gelehrter und zugleich hoher Priester (Kardinal) schrieb 1433: "Eine tödliche Krankheit hat das Deutsche Reich befallen, wird ihr nicht schleunigst das Gegengift gegeben, so wird der Tod unausweichlich eintreten. Man wird das Reich in Deutschland suchen und nicht mehr finden, in der Folge werden die Fremden unsere Wohnsitze nehmen und unter sich teilen und so werden wir einer anderen Nation unterworfen werden = (112) !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Der Hexenwahn allein brachte im allerchristlichsten Europa etwa 8-9 Millionen Menschen ums Leben 124 Hohe deutsche Adlige waren wieder einmal führend: Als erster der Prager Erzbischöfe Ernst von Pardubitz (1343 - 1364), der als der eigentliche Begründer des Tschechentums gilt (also gab es das vor noch nicht und es ist eine Priestergründung!), Conrad von Waldhausen, 1360 von ihm nach Böhmen gerufen, ferner Nikolaus von Dresden, Johann von Militz und Matthias von Janow (gest. 1393). Hinzu trat die Unterdrückung religiöser orientalisch Fanatiker (Glagolithen) Zur gleichen Zeit trat in England ein volkstümlicher Priester, John Wycliffe (1328 - 1384) auf und lehrte, dass die Kirche keinen Reichtum, d.h. Grundbesitz haben dürfe, die Priester arm bleiben und in Armut dienen müßten (ihre Ausschweifungen waren überall ein öffentliches Ärgernis). 125 Zu einer Volksbewegung des böhmischen Proletariats wuchsen sie durch Jan Hus (der 1396 auch Huszynek, Hussinez, Huszinisz usw. hieß) heran. Hus' erfolgreiche Aufwiegelung der "Böhmen" gegen die "Deutschen" ist ohne die Notzeit des "ewigen Groschens" nicht denkbar. Die Folgen seiner Hetze haben viele Jahre, eigentlich bis heute, nachgewirkt. Hus' Anhänger, von romhörigen Priestern zuerst "Wiclifiten", dann "Taboriten" (nach dem böhmischen Kloster Tabor) schließlich "Hussiten" genannt, verfolgten gnadenlos die Deutschen, also die rechtlich besser gestellten Bürger Böhmens. Man kann hier den hinterhältigen Großkampf zur Vernichtung des Bürgerstandes wiedererkennen. 1409 wurden die Deutschen von der Universität Prag vertrieben. In Deutschbrod verbrannten die Hussiten die katholischen Brüder des Deutschen Ordens in und mit ihrem Hause. Die fast 20 Jahre anhaltenden Hussitenstürme wurden der Todesstoß für die deutschen Städte Böhmens, denn Bürger und Deutsche waren ja seit der Stauferzeit dasselbe. Der bolschewistische Schrecken der Banden entsprach den Zuständen der Zeit. Sie sind immer nachzuweisen, wenn Menschen durch grauenhafte Not und Haßpredigten in einen Zustand ungezügelter Raserei versetzt werden. Maser zitiert die Entschuldigung eines Priesters, der sich den Hussiten anschloß und an deren Raubzügen teilnahm: "damit ich von anderer Leute Gütern reich werde!" <<<<<<< siehe WW1 & WW2 126 Seit 1054 herrscht heimlicher Krieg zwischen orthodox und katholischer Priesterschaft, und jeder gab wie es die Umstände gestatteten. Krise der römischen Kirche während der Brakteatenzeit hatten die Orthodoxen ausgenutzt und bereits 1311 die "Lateiner" aus Griechenland und Cyp hinausgeworfen. Der Hochpriester in Avignon verlor damit seine letzten Stützpunk im Osten, was ihn sicherlich sehr erzürnte. Nun waren die Rollen vertauscht und ging der Ostkirche an den Kragen: Im Schicksalsjahr 1346 überschrittenNdie Türke die Meerengen, waren auf dem Balkan im Vormarsch, eroberten 1389 die orthodoxe Balkanländer Bulgarien und Serbien und bedrohten die Hauptstadt morgenländischen Kirche. Die tödliche Gefährdung der Ostkirche und das scheint gleichgültige Rom erbitterte Hus (in». Predigte er darum unaufhörlich gegen römische Kurie? Ja, 1409 erklärte er sogar, der Sitz des Antichrist könne in Rom zu finden sein! Die Nützlichkeit der Türken für die Politik des Druiden- Priestertums durchschaute er nicht. von Adel und Priestern angeführten mißgeleiteten Volksbewegungen: Hat byzantinisches Gold bei Hus und den Hussitenführern nachgeholfen ? Damals gab es bessere Gründe mit ihm feierlich abzurechnen, und andere als die Kirche mit ihren Fälschungen für die Nachwelt aufbewahrt. Nicht nur Geld- und Machtfragen wollte sie in Böhmen durchsetzen, sie plante Weltpolitik auf weite Sicht. Unzweifelhaft waren die politischen Wechselwirkungen zwischen Türken, Ostkirche, Glagolithen, Böhmen, Kaiser und rücksichtslosem Vormachtstreben der römischen Kurie viel umfangreicher, als uns heute bekannt ist. schweren Zerwürfnissen innerhalb der führenden Geistlichkeit (1409 Wahl eines dritten Papstes). Sektenbildungen sind in Verfallzeiten gang und gäbe, schon bei den Urchristen und heute ebenso. 128 diesen Gedanken und berief ein Konzil nach Pisa (1409), und weil dieses! »ittertem Streite auseinanderfiel, 1414 ein anderes nach Konstanz und 1431 ttes nach Basel. Nach Konstanz wurden die drei Päpste, Pfaffen aller Ränge - 5000 Geistlic teblich - , Kaiser und Fürsten, Bankiers und Politiker aus dem ganzen katholisch ropa geladen. Man kam in der Überzeugung, dass die Kirche "an Haupt (d.h. irslcn Priesterschaft) und Gliedern (d.h. ihrer ganzen Organisation) verfallen I reformiert werden" müsse. Die Geistlichkeit hatte Grund zu zittern. Üb lieh man von Wycliffes Lehren. Empörte sich ganz Deutschland gegen ' Messungen und schändlichen Künste (der Kirche)"7 Erkannte man endlich ;slcr als Schuldige des großen Übels? Man klagte sie der Geldgier an, ir ischen Prunks, ihrer internen Machtkämpfe, die auf einen angeblil christlichen Geist" hinwiesen. Wucherer, Bankiers, Fürsten mussten fürchten, Kirche die tragende Stütze ihrer Geschäfte, Einkünfte und Herrschaft zu verlier h 50 Jahren Wirtschaft mit dem Ewigen Groschen wird man sich im Voll imlltig des Wohlstandes erinnert haben, in dem die Vorfahren der Brakteaten .•hwelgt hatten. Aber genau an diesem Punkte gab die Priesterschaft nicht im Geringsten «adj Intrigen des hohen Klerus auf dem Konzil zu Konstanz sind Beweis, dass eil lc Priester- Geheimgesellschaft die Fäden zieht. Kapitalistengeld und Geldkapiti chieden über die politische Allmacht der Kirche. Durch den Pfaffenkaiser Karl i sie mühsam dem Volke das Geld entwunden. Nun sollte die Kirche Gel eben "ad maiorum beneficium populi" (zum größeren Wohlergehen des Volkes$ war nach Priesteransicht eine Unmöglichkeit, nein, umgekehrt die Völker musst :r "für Gott" aufbringen. Ihr ständiger Ruf nach "kirchlicher Einheit" und "Einhfl Glaubens" - seit 2000 Jahren zu hören - sollte das alte politische Ziel verbergen Vorherrschaft der Priester zu erhalten. Weil sie dafür Geld, viel Geld brauchten le. wie zuvor, der Not der Menschen bloß in Gebeten gedacht. Die Kirche opfer r keinen Pfennig und keinen Fußbreit Boden ihres Reichtums. Klar: "Der Schafe ;s" wurde nicht gemindert, er war ja Grundlage priesterlicher Macht! Über di(| chaftlichen Ursachen der allgemeinen Not, Zersetzung und Auflösung debattier nicht. Stattdessen erneuerte der Priesterbund seine Schreckensherrschaft über di iehen. Er lud den ungehorsamen, abtrünnigen Kirchenmann Jan Hus vor seil mal, schrie ihn nieder und ließ ihn dann feierlich verbrennen (1415). Zu diese gab es keinen regierenden Papst, alle drei hatte man vorher abgesetzt! Das wa .•her Druiden- Terror und höhnische Verachtung der Autorität Kaiser munds. Kaiserliche Garantien waren nicht das Papier wert auf dem sie] irieben waren. "Sigismund war ein jämmerlicher Wicht, ein Pfaffenknecht". Hinc große Tagung läßt sogar den Klugen selten erkennen, wann sie sinnlos! rden ist. Den Zeitpunkt zum entschlossenen Handeln wird sie über den Reden* r verfehlen, zumal wenn geschickte Taktiker unter der Priesterschaft diel i?en Mittel gebrauchen: Opfern, was sowieso verloren ist, Verschleppen durch mdlungsmanöver, Bestechung der Käuflichen, Bedrohung der Hartnäckigen, 129 Ichmähung der Feindseligen, Ermüdung der Reformwilligen. Die Priester konnten am Bude einen vollen Sieg für sich verbuchen. Statt einer Reformierung der Kirche "an ¦limpt und Gliedern" wurde die alte Druiden-Hierarchie in voller Größe und altem Jlanze wieder hergestellt. Es gab einen neuen, einzigen Papst, der sich sinnigerweise lin nannte. Der brachte prompt alle immer wieder aufgeschobenen Reformpläne Mli Fall, spielte die verschiedenen Staaten gegeneinander aus und hob schließlich das zil auf, ohne Rücksicht auf Proteste und ungelöste Fragen. "Martin V. war ein Ifriinzose und ein erbitterter Feind der Deutschen. Er wünschte, dass Deutschland ein er Teich die Deutschen lauter Fische und er der Hecht sein möchte der sie )Wtffresse wie der Storch die Frösche" (120). So dachte und sprach ein Papst, der seine Wahl in einer deutschen Stadt nicht zuletzt dem Schütze und - erheblich angeschlagenen - Ansehen des deutschen Kaisers verdankte. Als christlicher Priester c er alle Deutschen, obwohl sie katholisch gläubig waren. Was müssen sie dieser 1 Gesellschaft Sorgen bereiten, selbst wenn sie geknebelt am Boden liegen. Natürlich nützte es wenig, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten unter den erneuerten Hochglanz-Teppich der Kirche zu kehren. Nach kurzer Zeit kamen neue (iegenpäpste, Chaos und alle alten Probleme unverändert wieder zum Vorschein. Besonders die öffentliche Hinrichtung des Hus erwies sich als bedenklicher politischer Mißgriff, der die hohe Priesterhierarchie in schwere Auseinandersetzungen verwickelte. Auf kirchlichen Befehl - und unter Aufsicht päpstlicher Legaten - wurde etliche Jahre ohne Erfolg Krieg gegen die aufständischen Hussiten geführt. Zu ihrem Hiiuptling erhob sich ein deutscher Adliger, Johann von Trautenau, der sich Ischechisch Ziska nannte. Vor den wütenden, plündernden, sengenden und mordenden Händen liefen die unbezahlten Söldner einfach davon. Weil die Kirche weder militärisch noch politisch den Sieg erzwingen konnte, schloß sie 1433 mit den Hussiten ein kluges Kompromiß, die Prager Kompaktaten, das ihnen, und nur ihnen das "hl. Abendmahl in beiderlei Gestalt" zugestand, um den Preis der Unterwerfung 11.'it. Damit fühlten sich die "Böhmen", vielmehr jetzt "Tschechen", wie sie sich nannten, als Auserwählte, Bevorzugte fast Priestern gleichrangig. Das ist der stets llhcrsehene religiöse Ursprung der chauvinistischen Anmaßungen dieser künstlichen Nation. Ein Versuch, uns sprachlich zu überwältigen Weil man die Horden eifernder Mönche der Glagolithenklöster, die solange das Volk aufgehetzt hatten, nicht wieder einschließen konnte, wurden sie in die Dienste tliT römischen Kirche übernommen. Genau wie Kommunisten nur unter übelsten will schaftlichen Verhältnissen Zuspruch finden, so arbeiteten damals die Glagolithen mit gleichen Methoden. Diese Besessenen, die das glagolithische ("urslawische") (iestammel als Geheimsprache gepflegt hatten (122). verbreiteten als Wanderprediger ihren Haß gegen die deutsche Bürgerschaft in den Ländern des deutschen Ostens. Die Kirche erkannte diese Bestrebungen als nützlich und erfolgreich, sonst wäre ihr amtlicher Segen dazu nicht zu erklären. 130 heute !! Priest - Kommunisten Hus. Nicht Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Schlechtgestellten war ihr Ziel, sondern die Herabsetzung der Bessergestellten auf das Elendsniveau. Sie bemühten sich, unter den entrechteten deutschen Altbewohnern ("Wenden", "Pommern", "Polen" usw.) eine ihnen hörige Anhängerschaft zu schaffen. Die Sklavensprache (lingua sclavina), kurz zuvor noch verboten und bekämpft stellten sie den hungernden, verzweifelten, geistig abgestumpften Volksteilen als etwas besonders Schönes, Tröstliches, Himmlisches dar. 132 Es gibt weitere einzelne Beweise an ungewöhnlichen Stellen aus Stein, dass i katholisch bekehrte Osten bis zum 15. oder gar 16. Jahrhundert deutsch gewesen Im Dom zu Naumburg finden wir die Standbilder der Gründer Markgraf Ekkehard i die berühmte Uta, ihnen gegenüber Markgraf Hermann und Reglindis - die als "polnische Prinzessin" bezeichnet wird. Ein wunderschöner gotischer Name, freilich die offizielle Slawentheorie als absurdes Hirngespinst bloßstellt (125). Wolff und andere sprachen es unwiderlegt aus: Slawische Völker, die irgendwann von irgend woher nach Osteuropa gekommen sein sollen, hat es nie gegeben. Die dortig Menschen - Deutsche in den westlichen Teilen - mussten eine Kunstsprache annehmen, weil die Herrschsucht der Kirche eine unüberbrückbare Kluft zwischen dem Bürgerstand und der ver"sklavten" Bauernmasse für politisch zweck hielt. Fälscher der Kirche und gewisse Professoren in ihrem Schlepptau drehten Wahrheit einfach um und schrieben von einer "Germanisierung" oder "Eindeutschung Mitteldeutschlands. Die Brakteatenwirtschaft veränderte ja nicht die Rechtsungleichheit Alleingesessenen. Es ist also klar, sie konnten keine andere Sprache als Deutsch gesprochen haben! Im 15. Jahrhundert gab es noch keine Slawennationen! "Auf den großen Kirchenversammlungen von Konstanz und Basel hat man unbedenklich Dänen und Schweden ebenso wie die Polen und Ungarn zur deutschen Nation gerechnet." Wir wissen, wenn wir an die Verbreitung des Polnischen denken, wie die Kirche durch Vorrechte, Vergünstigungen und Druck zunächst de Adel für die polnische Sprache gewann, wie sie später das rein deutsche Westpreußen mit Gewalt und wirtschaftlicher Nötigung katholisierte und polonisierte, wie ihre prieslerlichen Hetzer Unfrieden gegen Deutsche in den preußischen Ostprovinzen und in Österreich im 19. Jahrhundert schürten - und dabei die wirtschaftlichen Mißständen unter dem einfachen Volke ausnutzten. Slawenvölker meinten ihr Heil stets in der Verfolgung der Deutschen zu finden. Sahen sie die Deutschen nicht immer wirtschaftlich sichtlich besser dastehen als das kulturell und geistig heruntergekommene slawische Proletariat? 133 Es scheint jetzt erklärlich, weshalb die Einführung der "Sklavenspräche" nur in den Gebieten gelang, die von der Kirche vollständig beherrscht wurden, wie es in Böhmen/Mähren und Polen der Fall war. Im übrigen Mittel- und Ostdeutschland ist sie, wie die geschichtlichen Tatsachen beweisen, gescheitert mit einer seltsamen Ausnahme: Der Lausitz und den sogenannten "Sorben" oder "Wenden". Hussiten sind bei ihren Raubzügen mehrmals in die Lausitz eingedrungen. (Waren die Städte in Polen nicht Hauptwiderstandszentren gegen die Polonisierung im 19. Jahrhundert?) 135 Für kirchliche Geschichtefälscher unannehmbar! Die Deutschen durften nicht eine Nation sein, gemäß diesen Lügen zerfielen sie in viele "Stämme". Das diente als einleuchtende Erklärung für die Aufteilung Deutschlands in zahllose Einzelstaaten. Dann kam die Übernahme der Glagolithen durch die Kirche. Nun mussten sie erneut zu Fälschungen greifen, um die Existenz zahlloser "Slawenvölker" zu behaupten, die man angeblich einstmals "bekehrt" hatte. Vergleichen wir weiter die bei den gefälschten "Ahnentafeln" vorgeführten Buchstabenverschiebungen hier: Serben, Sorben; Slawonen, Slowenen, Slowaken, Nlowencen; Polaben, Polaken (Polen) Polanen (Warthegau), Pomorzen, Tschechen, Tschetschen. Es besagt gar nichts, wenn etliche heute in Gebrauch sind, man sprach noch im 14. Jahrhundert von "Böhmen" und nicht von "Tschechen". Für eine Anzahl von ihnen gibt es überdies widersprüchlich verschiedene Namen. Man nehme "Nordalbinger" (lateinisch: Albis = die Elbe), 138 Notwendigerweise musste man dazu die Universität scharf vom Volksleben trennen. Unterricht fand nur in lateinischer Sprache statt, der Gebrauch des Deutschen wurden den "Schülern" (Studenten) sogar im Privatverkehr verboten 139 !!!!!!!!! Die bewundernswerten Kenntnisse und Leistungen der heidnischen Mediziner des Altertums hatte die Kirche restlos unterdrückt und vergessen lassen. Ärzte, die kranken Menschen helfen könnten, schadeten ja ihrem Geschäft. Wer krank war, sollte den Pfaffen holen, Messen bezahlen und opfern, zu Heiligen beten, die für die Verschiedenen Krankheiten zuständig waren. An gesunden Menschen ist die Kirche nicht interessiert, sie war es nie! man denke an die Juristen in Hexenprozessen. Kammeier hat die führende Rolle der Humanisten bei den Geschichte - und Urkunden - Fälschungsaktionen der Kirche nachgewiesen. die Wirtschaftsblüte des 12., 13. und halben 14. Jahrhunderts in Deutschland, welche die Priesterhierarchie beinahe zerstörte. Nach ihrem Willen durfte so etwas niemals wieder geschehen. 143 Einen Blau-Montag gab es nicht" (142). Waren die Arbeitsbedingungen nicht ganz orientalisch? Falls keine Arbeit da war, mussten sie dennoch auf dem Arbeitsplatz die Zeit totschlagen, zweifellos ohne Bezahlung, damit sie nicht etwas nützliches für sich tun konnten! Der Geldumlauf scheint zeitweise beinahe ganz aufgehört haben. Professor Haller äußerte die Ansicht, dass Deutschland 1477 durch den Tiefpunkt ging; für unser Volk schien das Ende gekommen. Im Jahre 1484 veröffentlichte Papst Innocenz VIII. die berüchtigte Hexenbulle "Summis desiderantes affectibus" und verschärfte die Menschenverfolgung. Er nannte Orte nur in Deutschland, wo das Christentum dem Teufel zu erliegen drohe, richtete sich also ausdrücklich gegen die Deutschen. Wir folgern daraus, dass die Deutschen seiner Seelenknechtung einen Widerstand entgegensetzten (144), den er mit Terror zu brechen suchte. 144 Die Priestermacht zu Rom erkannte wieder einmal, dass die Deutschen durchj die Wirtschaftsnot geistig nicht bezwungen waren. Sie fand das höchst bedenklich fürs ihre Herrschaft. 1489 veröffentlichten "zwei geliebte Söhne" des Papstes, diej Dominikaner Institoris und Sprenger, den berüchtigten "Hexenhammer", ein Werk, j das - mit dem Segen der Kirche - den traurigen Ruhm genießt, den absoluten] Tiefpunkt (Nadir) europäischen Geistes vorzustellen. Wo immer der leiseste Zweifel an Kirche und Christentum vermutet wurde, ] griff die Inquisition zu, schreckte, folterte, strafte, verbrannte Menschen manchmal! haufenweise. Nur die Kurie war von dieser Menschenjagd ausgenommen, obgleich -wen erstaunt es? - man dort nicht viel von Christus hielt (145). Nicht nur das! Diej römischen Kleriker lebten in Saus und Braus; sie pflegten eine Moral, für die sie den i Galgen verdienten, hätten sie nicht brutal ihre Macht über Leben, Güter und Freiheit j fühlen lassen und die Inquisition zu ihrem eigenen Schütze angewendet. „Das Geld gelangte... allerdings an den (päpstlichen) Hof; aber hier zerfloß es] in tausend Hände. Es wurde von den Ämtern absorbiert, die man schon seit geraumer j Zeit zu verkaufen pflegte. Sie waren meist auf Sportein gegründet; der Industrie der! Beamten war ein großer Spielraum gelassen. Der Papst hatte nichts davon als den! Kaufpreis, sobald sie vakant wurden... Im Jahre 1471 gab es (in der Kurie) gegen 650 j käufliche Ämter, deren Einkommen man auf 100.000 Skudi berechnete" 053) Der! Ämterverkauf nahm unter den nachfolgenden Päpsten laufend zu, Leo X. errichtete j über 1200 neue und brachte sie insgesamt auf 2150, ihre Kosten erkletterten! Millionenhöhe. „Pius IV. vermehrte sie auf viereinhalbtausend, die Monti nicht! gerechnet" (153). Die Korruption der katholischen Kirche ist hier im ganzen ungeheueren Ausmaß sichtbar; so wie es an der Spitze aussah, ging es! selbstverständlich auch in den untergeordneten Rängen zu. "Aus dem apostolischen Palast wurde ein Bordell, und ein weit schandvolleres j Bordell, als je ein öffentliches Haus sein konnte", schrieb der päpstlichej Zeremonienmeister Burkhard von Alexander VI.. Kaiser Maximilian klagte über den! "so lasterhaften und versoffenen Papst, als es Julius II. ist"! Dessen Nachfolger Leol X. aus dem hochadligen Hause Medici trieb Geldvergeudung, Volksausbeutung und! Verhöhnung des Christentums zum Äußersten. Die Kirche betrieb frecher denn je —1 der Zweck rechtfertigt das Mittel - die Verdummung der gläubigen Christenherde undI plünderte sie zugleich hemmungslos aus (146). In Rom flössen ja die den Völkern,! besonders Deutschen, entzogenen Geldschätze zusammen. Historische Tatsache: "Jel weniger Frankreich und England zahlten, um so mehr wurde Deutschland! herangenommen."(i47) Nur infolge des Geldabflusses nach dem Italien des 15. j Jahrhunderts konnte, natürlich vor allem in Rom, in der Zeit größter Verelendung \ Europas die "Renaissance" blühen. Man vergleiche die lebensvollen, unverhohlen' heidnischen Kunstwerke der Renaissance Italiens mit dem Todeskult in Deutschland! Weil in Italien das Geld umlief und seine Wirtschaft florierte, hatten seine Menschen -und die Künstler - eine andere, heitere, freudigere (und nicht gerade christlich zu nennende) Einstellung zum Leben. Während zahllose deutsche Künstler betteln und hungern mussten, ließen sich Päpste "mit den Sünden der Deutschen" Kunstdenkmäler setzen. 146 deutschen Reichsstädten das bedrohliche und zunehmende Auseinanderklaffen zwischen Reich und Arm. Die deutschen Neureichen gingen durchweg nicht aus dem Adel (der weitgehend verarmt war, siehe oben), sondern aus dem Handwerker- & Bürgerstande hervor. Nach italienischem Vorbild gründeten sie in Deutschland Handelshäuser. So entstammen die Fugger einer schwäbischen Weberfamilie, die vor 1350 Unbekannt ist. Im Jahre 1441 heiratet Jakob Fugger der Ältere Barbara Bäsinger Tochter des Augsburger Münzmeisters. Basinger wurde der Münzfälschung beschuldigt und bankrott erklärt, aber ausgezeichnete Verbindungen den deutschen Reichsstädten das bedrohliche und zunehmende Auseinanderklaffe zwischen Reich und Arm. Die deutschen Neureichen gingen durchweg nicht aus dem Adel (der weitgehend verarmt war, siehe oben), sondern aus dem Handwerker- ur Bürgerstande hervor. Nach italienischem Vorbild gründeten sie in Deutschlall Handelshäuser. So entstammen die Fugger einer schwäbischen Weberfamilie, die v«j 1350 unbekannt ist. Im Jahre 1441 heiratet Jakob Fugger der Ältere Barbara Bäsinge Tochter des Augsburger Münzmeisters. Basinger wurde der Münzfälschi beschuldigt und bankrott erklärt, aber ausgezeichnete Verbindungen zur Kirclj entsündigten ihn. Man ernannte ihn zum Münzmeister zu Hall in Tirol! Großvat Basinger lehrte den zahlreichen Fuggerkindern die fromme Tour zum Reichtur, Während die Mehrheit der Handelsunternehmer Deutschlands sich auf Gewürz Woll-, Metallwaren und ähnlichen "Kram" konzentrierte, setzte die Fuggerfamil zielbewußt und erfolgreich auf das Geschäft mit katholischer Religion, Rom Kirche. Fünf Söhne Jakobs des Älteren führten das Unternehmen. Die zwei Jüngsten wurden Priester und gelangten bei der Kurie zu höchste Ansehen. Marcus Fugger wurde 1471 "Sekretär für Bittschriften beim Papste" "der Generalvertreter für alle deutschen Benefizsachen". Damit hielt er "eil Schlüsselstellung im hochentwickelten Finanzwesen der Kurie... So mussten Bische und Äbte bei ihrer Ernennung "servitia" bezahlen, die sich nach der Höhe voraussichtlichen Einkünfte richtete. Das Abgabensystem war fein abgestuft ur sorgfältig organisiert. Jeder Kirchenhirte, der seine Gläubigen in einem bestimmte Gebiet ausbeuten durfte, musste Rom an seinem Gewinn teilhaben lassen. So floß eüj ständig ansteigender Strom von Pfründen-, Pallien- und Annatengeldern aus alle Teilen der getauften Welt nach Rom".(i48) Das Fuggerhaus war als Generalvertretung der Kurie in Deutschland in Geldfluß eingeschaltet. Es kassierte die fälligen Gelder bei den Prälaten und seil Niederlassung in Rom überwies sie an den Papst. Der fand Gefallen an diese eleganten, risikolosen Verrechnungsmethode. Eine Hand wäscht die andere, den zuweilen unbotsamen Venedig setzte er die Firma Fugger als Kuckucksei ir, eifersüchtig gehütete Monopol-Nest. Als Marcus und drei weitere Brüder an der Pest starben, trat Jakob, jüngste Sohn der Barbara Basinger und Priester des Klosters Herrieden, in das Fuggel! Unternehmen ein. Jakob reiste unverzüglich nach Venedig und Rom, sich delj wichtigsten Würdenträgern der Kurie bekannt zu machen. "Was es im Vatikan noc| Dringendes zu erledigen gab, blieb leider unbekannt."(i48). 1479 war er wieder Augsburg und riß die Geschäftsführung an sich. Systematisch baute Jakob Fugger de Bankzweig zum geheimen Privat-Geschäft der höheren Priesterschaft auf. Geldeinnehmen war seit je heimlicher Daseinszweck der Kirche. Dabei schnitt die Kurie nicht so vorteilhaft ab wie die weitaus zahlreichere Mittelinstanz, di<| Bistümer. „Auf deutschem Boden gab es Fürstbischöfe, deren Vermögen das dei Kaisers und und mancher Herzöge bei weitem übertraf. Im Gegensatz zu den weltlichen Fürsten waren die reichen Pfründenbcsil/cr jedoch weniger daran 147 Als Herr ausgedehnter Ländereien und bedeutender Erzgruben hatte er riesige Schätze in Form kostbaren Schmucks, goldenen Tafelgeschirrs, wertvolle Eelsteinsammlungen und erhebliche Mengen von Bargeld, das bei den verschiedensten Firmen und Banken deponiert war, angesammelt." Melchior von Meckau war stiller Teilhaber des Fuggerkonzerns. Seine [Einlagen („auf Geheimkonten") übertrafen das Finnenkapital bei weitem. Leicht vorzustellen, dass sich hinter vorgehaltener Hand das Vertrauen zu Fugger als Itieldverwalter geheimer Priesterfinanzen herumsprach. „Es dauerte nicht lange, bis jlliich andere deutsche Fürsten und Kirchenherren solche Dienste der Fugger in (Anspruch nahmen" Fugger war Hausbankier der Kirche geworden! Die Priester bewunderten ihn: „Er wurde reich von Gottes Gnaden". Als solcher erkannte er schon damals, dass die höchsten Gewinne erreichbar waren, wenn man die gesamte Geldherstellung privatisierte. 150 der Theologel Thomas Wyttenbach: "Die Messe ist ein römischer Betrug"! 1415/17 erschienen die| "Briefe der Dunkelmänner", die Scholastik und Pfaffentum lächerlich machten Jene fanatisch religiös frommen Geldkapitalisten, die durch ungehemmten! Ausstoß gemünzten Geldes die Preissteigerungen auslösten, konnten nicht wissen und I vorhersehen, dass sie die Menschen vom Alpdruck des Kirchenglaubens befreiten undf dadurch die Willkürmacht von Geld und Priester untergruben. Sie wussten| ebensowenig, dass Geldvermehrung auch den Geldumlauf beschleunigt und damit bei ] allen, die mehr als das Lebensnotwendige verdienten, Kapitalbildung möglich machte, j welche in Wettbewerb mit dem Großkapital treten und seine ungeheuren Gewinne beschneiden musste - zum allgemeinen Wohle. Viertens besorgten wachsendes Einkommen und Gedankenbefreiung, dass die Profite der Geldbesitzer öffentlich j bekannt wurden, das ausgebeutete Volk zu Widerstand, Krijik, Empörung ermunterten. 151 !!!!!! heute !!!!! Kirche und alle großen Finanz-Handelshäuser bekämpften jegliche Lebensverbesserung der Volksmasse. Auf jede erdenkliche Weise versuchten sie, dem Volke sein hart verdientes Geld wieder abzunehmen. Löhne wurden gedrückt, Profit erhöht. Jakob Fugger machte sich damit im Tiroler Bergbaugebiet gründlich verhaßl So wie die Geldgrößten heutzutage ulle „Bürger" beeinflussen, Autos zu kaufen (1S( und damit zwingen, hochprofitable Erdölprodukte (Gewinnspanne 1000%) I verbrauchen, so schreckten die Priester damals mit „Fegefeuer" - Paniken das Voll damit es den Großkapitalisten seinen Arbeitslohn opfere. Hauptverdiener an AblülM in Deutschland war nämlich Fugger, der vertraglich 50% der Einnahmen einstecktl Seine Schlüsselrolle im Ablaßhandel ist ein klassisches Beispiel wie Geld un Religion; Bankiers, Priester und Hochadel zusammen wirken gegen das schaffend Volk. Das große Schwindelgeschäft funktionierte freilich nur solange, wie das Vol durch Not verängstigt war. 154 Luther Von den Aufständen der fränkischen, elsässischen und rheinischen Bauer (1502), der Bauern in Württemberg 1514, vom "Bundschuh", "Armen Konrad" un den Bitten an ihn, ihnen bei den Fürsten zu helfen, die Menschenrechte zu gewähreil Luther lehnte ab, ausdrücklich hilligte er die Leibeigenschaft und meinte: gemeine Mann müsse mit Bürden überladen sein, sonst werde er zu mutwillig!" (I5l| Ihn ärgerte, dass das Volk die vielen Erpressungen der Kirche nicht länger hinnahr dass es - nicht zuletzt dank seiner 95 Thesen und der Konjunktur - jetzt viel bess lebte als früher. Erbittert kämpfte er gegen die Verweltlichung an. 155 Die regellosen Aufstände der Bauern, auch der Bergleute, schreckten Fugger auf. Das Erste Finanzhaus Europas fühlte sich bedroht und stellte reichlich Geld (dessen Macht die Bauern vergessen hatten), zur Verfügung, das Volk wieder unterwerfen. 159 Die unmenschliche Erpressung des Inkakönigs Atahualpa erbrachte allein über 4,6 Millionen Dukaten. Die Inkas wurden vollständig ausgeraubt und blieben bis heute ein geistig und kulturell entwurzeltes, armseliges, dafür fromm katholisches Volk Ab 1531 erschien das Münzmetall aus Südamerika auf dem Markte, trat in Wettbewerb gegen das Silber von Spanien, Tirol, Ungarn, Schlesien, Sachsen und löste eine Inflation aus, welche die von 1500 - 1520 weit übertraf. 161 !!!!!!!!! Sie hatte 1541 die Inquisition in Italien erneuert und plante langfristig die Wiedereroberung Europas mit Hilfe des Jesuitenordens. Karl war bereits viel zu mächtig und unabhängig geworden. Frankreich rüstete von neuem, das Konzil ward aufgehoben. 162 1556 war die wirtschaftliche und finanzielle Lage Spaniens trostlos. Fast ganz Europa ward von den Folgen dieser Finanzkatastrophe betroffen Der Fuggerkonzern verlor etliche Millionen Gulden und erholte sich von diesemSchlage nicht mehr. Nicht nur wurden viele italienische Bankhäuser in den Sturz hineingezogen, alles weist darauf hin, dass die Hochkonjunktur von ein Wirtschaftsrezession abgelöst wurde, die von zeitweiligen kleinen Besserung abgesehen, bis zum 18. Jahrhundert andauerte - also rund 180 Jahre. Wieder erleben wir, dass Bergwerke und Industrien schlecht gehen oder geschlossen werden, hören von allgemeinem Niedergang, Verelendung des Volkes, wahrscheinlich jede nicht ganz so schlimm wie im 15.Jahrhundert. Mitläufer jeder Deflation sind Verfall der Moral, zunehmende Straffälligkeit, Prostitution, Räuber- und Banditenunwesen. 163 „Allein die Kirche zeichnete ihnen [den Philosophen] die Linie vor, die sie nicht überschreiten durften. Wehe dem, der sich über dieselbe hinauswagte!" Während des Konzils zu Trient 1562 „setzte Papst Pius IV. eine Kommission nieder, um über die Frage zu beratschlagen, ob die Musik in der Kirche zu dulden sei oder nicht", das heißt, „ob sie sich den Zwecken der Kirche werde unterwerfen lassen." (159) Während die Kurie zu Zeiten der Geldvermehrung in ständiger Geldnot lebte, von Finanzhäusern borgen, ihnen die Münze verpfänden, Ländereien verkaufen, zum Betrug greifen musste, so änderte sich ihre finanzielle Lage schlagartig mit Deflation und Wirtschaftskrise. Zwar klagte jeder neue Papst, dass sein Vorgänger die Kirche in einer miserablen Finanzlage gelassen habe, aber das waren Ausreden, neue Abgaben einzuführen, Steuern auszuschreiben kurz, mit immer neuen Mitteln das gläubige Volk von neuem auszuplündern. 164 „Hierdurch geschah es nun, dass die Einkünfte der Päpste... immerfort stiegen. Noch unter Paul IV. kamen sie auf 70().()(K) Skudi, unter Pius berechnete man sie auf 898.482 Skudi. Paul Tipolo ist erstaunt, sie im Jahre 151 ...auf 1,1 Millionen Skudi angewachsen zu finden." Gar nicht erstaunlich, denn nachdem Sixtus V. Papst wurde, „gelang ihm üb Erwarten... die Kassen zu füllen... Als ein Jahr seines Pontifikates um war, hatte bereits eine Million Skudi in Gold gesammelt, im November 1587 eine zweite, il April 1588 eine dritte. Es machte dies fünfeinhalb Millionen Skudi in Silber. Sowie i eine Million beisammen hatte, legte er sie in der Engelsburg nieder, indem er sie, wf er sich ausdrückte, der Heiligenjungfrau Maria, der Mutter Gottes und den heilig Aposten Petrus und Paulus widmete... Er folge, sagte er, dem Beispiel der Väter i Alten Testaments, von denen auch immer eine gute Summe Geldes im Tempel Herrn aufbewahrt worden." (159) Die Kirche verschätzte also den Großteil des umlaufenden Geldes, das dem Volke abgepreßt hatte. Sie verschlimmerte die Wirtschaftsnot und bereicher sich daran. Wie nicht anders zu vermuten, dieselbe Not gestattete ihr den Kamp gegen die „Ketzer", die in der Religion Trost für ihre Sorgen suchten. Wieder war : die Priesterschaft die Zeit angebrochen, gegen die Abgefallenen, Freigewordenen neu Kreuzzüge zu unternehmen. Neue Kreuzzüge gegen die germanischen Nationen] Wann es erstmals zu einem Zusammengehen zwischen druidisch- katholisch und jüdischer Priesterschaft kam, liegt im Dunkel. Ganz ohne Zweifel konnte Judentum die schweren Niederlagen und Verluste durch die Römer im Laufe der Ze| überwinden. Im 15.Jahrhundert gelangten öfter einflußreiche Juden zur Führung katholischen Kirche, am bekanntesten Alexander VI. aus der Familie der Borgia, na jesuitischem Urteil "einem der größten Päpste", nach Luther "ein getaufter spanisch« Jude (maranno), der an nichts glaubte", nach dem britischen Historiker Professc Hearnshaw "einem der größten Schurken und bösartigsten Scheusale, die jema Macht und Verantwortung inne hatten." Erkennbar für Wissende wurde ein Bündr zwischen Judentum und Katholizismus, als der baskische Adlige Ignatius de Loyol 1534 die "Gesellschaft Jesu" gründete. Hinter Loyola standen zwei Juden, Lainez Polanco, die ihn "beraten" haben. Der besessene Katholik Loyola war ihnen seil dankbar, er hat stets "bedauert nicht jüdisch geboren zu sein". Lainez und Polanc